Was ist psychische Gesundheit?
Psychische Gesundheit ist mehr als nur das Fehlen psychischer Erkrankungen – sie ist die Basis für Lebensfreude, Selbstwirksamkeit und gelingende Beziehungen. Doch was genau bedeutet es, psychisch gesund zu sein?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt psychische Gesundheit als „einen Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen.“
Das zeigt: Psychische Gesundheit ist nicht statisch – sie ist ein lebendiger, dynamischer Zustand, der sich im Alltag ständig mitentwickelt.
Die Zutaten für psychische Gesundheit – das Modell von Daniel J. Siegel
Der Neurobiologe und Psychotherapeut Dr. Daniel J. Siegel hat mit seinem Konzept des „Healthy Mind Platter“ zentrale Elemente formuliert, die zur Förderung psychischer Gesundheit beitragen. Sie zeigen, wie vielschichtig unsere innere Balance ist – und wie viele Chancen wir haben, sie aktiv zu unterstützen.
Hier die zehn Bausteine im Überblick:
1. Regulation des Nervensystems
Ein gut reguliertes Nervensystem ist die Grundlage für Wohlbefinden. Wenn es dauerhaft über- oder untererregt ist, reagiert der Körper oft mit Schmerzen oder Erschöpfung. Regulation bedeutet, sich immer wieder in ein inneres Gleichgewicht zurückführen zu können.
2. Emotionale Ausgeglichenheit
Starke Gefühle gehören zum Leben – aber es geht darum, nicht dauerhaft in ihnen zu verharren. Emotionale Balance bedeutet, Erregung (wie Angst, Wut, Trauer) und Ruhe in einem gesunden Rhythmus zu erleben.
3. Einfühlsame Kommunikation
Wirklicher Kontakt entsteht, wenn wir mit ganzer Präsenz zuhören, mitfühlen und echt antworten. Das stärkt Beziehungen und gibt uns ein Gefühl von Verbundenheit.
4. Angstbegrenzung
Ängste gehören zum Menschsein. Doch sie dürfen nicht das Ruder übernehmen. Die Fähigkeit, angstvolle Gedanken innerlich zu begrenzen, schützt uns davor, uns selbst zu verlieren.
5. Innehalten zwischen Reiz und Reaktion
Zwischen Impuls und Handlung liegt die Freiheit der Wahl. Diese Pause bewusst zu gestalten – selbst in Stressmomenten – ist ein Zeichen von psychischer Reife und Selbstführung.
6. Selbstwahrnehmung
Sich selbst spüren, die eigenen Muster erkennen, sich nicht im Autopilot verlieren – das alles stärkt unsere innere Orientierung. Wer sich selbst kennt, kann stimmiger leben.
7. Empathiefähigkeit
Empathie ist mehr als Mitgefühl: Sie bedeutet, andere in ihrer Innenwelt zu verstehen – ohne sich selbst dabei zu verlieren. Wer empathisch ist, fördert auch soziale Gesundheit.
8. Moralisches Empfinden
Werte und Normen sind der soziale Kitt einer Gemeinschaft. Ein feines Gespür für das eigene moralische Empfinden hilft, Verantwortung zu übernehmen und respektvoll zu handeln.
9. Bindungsfähigkeit
Unsere Fähigkeit, uns sicher und vertrauensvoll zu binden, beeinflusst nicht nur Beziehungen – sie ist auch Voraussetzung dafür, dass sich unser Gehirn gesund entwickelt. Ohne Bindung keine Sicherheit, ohne Sicherheit keine Entwicklung.
10. Intuition & Interozeption
Die feine Wahrnehmung des eigenen Körpers – von Herzschlag bis Sättigung – ist zentral für Selbstregulation, Gesundheitsvorsorge und emotionale Intelligenz. Wer sich selbst fühlt, kann besser für sich sorgen – und andere besser verstehen.
Traumasensitive Hypnose-Therapie: Gesundheit auf tiefer Ebene stärken
In der traumasensitiven Hypnose-Therapie wird all das im Hintergrund der individuellen Ziele der Klient:innen mitgedacht und integriert. Symptome – wie Ängste, Anspannungen, Erschöpfung oder Selbstzweifel – sind oft Ausdruck eines inneren Ungleichgewichts in genau diesen Bereichen psychischer Gesundheit.
Durch die Arbeit mit inneren Anteilen, Körpersignalen und unbewussten Schutzstrategien schafft die Hypnose-Therapie einen Raum, in dem sich alte Muster auflösen und neue Erfahrungen verankern können. So lassen sich Symptome nicht nur kurzfristig lindern, sondern nachhaltig verändern – oder sogar vollständig zum Verschwinden bringen.
Fazit:
Psychische Gesundheit ist ein Zusammenspiel vieler innerer Fähigkeiten. Sie lässt sich kultivieren, pflegen und stärken – mit Achtsamkeit, Beziehung und einem bewussten Umgang mit sich selbst. In einer Zeit, in der viele Menschen unter Stress, Ängsten oder Überforderung leiden, ist es umso wichtiger, diese Grundlagen zu kennen – und zu fördern. Die traumasensitive Hypnose bietet dabei einen besonders tiefgehenden, sanften Weg, psychische Gesundheit wiederherzustellen und langfristig zu stabilisieren.
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Textes verstehen sich als Anregung zur Selbstreflexion und Selbsterfahrung. Die vorgestellten Methoden ersetzen keine medizinische oder therapeutische Behandlung. Es wird kein Heilversprechen gegeben
Kontakt
Christian Zinner
Praxis für Hypnose & Hypnosetherapie
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