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Manchmal kreisen die Gedanken unaufhörlich. Du liegst im Bett, denkst an Gespräche, analysierst jede Kleinigkeit. Du planst, kontrollierst, suchst nach der perfekten Lösung – und trotzdem bleibt dieses innere Unruhegefühl. Vielleicht kommt Dir das bekannt vor. Und vielleicht hast Du Dir schon einmal vorgeworfen, einfach zu viel zu denken.

Doch was, wenn das Grübeln gar kein Fehler ist? Sondern ein kluger Versuch Deines Systems, mit etwas umzugehen, das sich innerlich nicht sicher anfühlt?

Warum Grübeln oft in der Kindheit entsteht

Viele Menschen, die stark im Kopf sind, haben früh gelernt: Fühlen ist gefährlich. Kontrolle ist sicherer. Wer in einem Umfeld aufgewachsen ist, in dem Strenge, emotionale Kälte oder Unsicherheit vorherrschten, beginnt oft, im Denken Schutz zu suchen. Die Gedanken werden zur Rüstung. Was als Kind half, um sich sicher zu fühlen, bleibt als Strategie oft auch im Erwachsenenleben bestehen.

Tatsächlich zeigen auch wissenschaftliche Studien: Kinder, die in ihrer Kindheit viel Stress, emotionale Belastung oder Unsicherheit erlebt haben, neigen als Erwachsene deutlich häufiger zum Grübeln. Ihr Gehirn hat gelernt, in einem Zustand erhöhter Wachsamkeit und innerer Kontrolle zu bleiben – selbst wenn längst keine reale Bedrohung mehr besteht.

Wenn der Körper verlassen wird

Auch spätere Erfahrungen wie Verluste, Beziehungsabbrüche oder chronischer Stress können dazu führen, dass wir uns mehr und mehr vom Körper zurückziehen. Wenn es im Inneren zu viel wird, geht die Energie nach oben – in den Kopf. Dort wird gerechnet, geplant, gegrübelt. Denn dort scheint Kontrolle möglich zu sein.

Grübeln trennt vom Spüren – und von echter Nähe

Doch das Denken schützt nicht nur – es trennt auch. Wer ständig im Kopf ist, verliert den Zugang zu seinem Körper. Und damit auch zu seinen Gefühlen, zu Intuition, zu Verbundenheit. Der Körper, eigentlich der Ort innerer Wahrheit, wird unbewusst verlassen. Das Grübeln ist dann nicht mehr lösungsorientiert – sondern ein Zeichen von Entkopplung.

Was viele dabei unterschätzen: Wer kaum noch im Spüren ist, tut sich oft schwer, echte Nähe zuzulassen. Denn wirkliche Verbundenheit entsteht nicht im Kopf – sondern im Gefühl. In der Fähigkeit, sich zu zeigen, zu fühlen, sich mitzuteilen. Wer sich innerlich abgeschnitten erlebt, wird oft auch in Beziehungen Distanz halten – selbst wenn die Sehnsucht nach Nähe groß ist.

Der Weg zurück beginnt mit Sicherheit

Der Weg zurück führt nicht über neues Denken. Sondern über neue Sicherheit.

In der traumasensiblen Hypnose arbeiten wir genau mit dieser Verbindung. Du musst nichts „wegmachen“ oder „auflösen“. Vielmehr darfst Du entdecken, dass Dein Denken sinnvoll war – aber dass Du heute nicht mehr darauf angewiesen bist. Wenn Du lernst, Dich im Körper wieder sicher zu fühlen, entsteht oft ganz von selbst eine neue Ruhe. Der Kopf darf leiser werden, weil der Boden unter Dir tragfähiger ist.

Eine kleine Übung für Dich

Setz Dich bequem hin. Lass Deine Füße bewusst den Boden berühren. Atme ruhig. Spüre den Kontakt zur Unterlage. Vielleicht nimmst Du etwas Wärme oder Gewicht wahr. Sag Dir innerlich: Ich bin hier. Ich bin sicher. Ich darf im Körper sein. Bleib für einen Moment in diesem Spüren, ohne etwas verändern zu müssen.

Diese einfachen Schritte bringen Dich nicht sofort aus allen Gedankenschleifen heraus – aber sie zeigen Dir, dass es einen anderen Weg gibt. Einen, der Dich zurück zu Dir führt. In Deinen Körper. In Deine innere Wahrheit. Und vielleicht auch in mehr Selbstmitgefühl.

Fazit

Du bist nicht falsch, weil Du grübelst. Im Gegenteil: Du hast gelernt, Dich selbst zu schützen. Und jetzt darfst Du neu lernen, wie es sich anfühlt, wirklich da zu sein – verbunden mit Dir selbst und offen für Nähe zu anderen.

Bitte beachte: Die Inhalte dieses Textes verstehen sich als Anregung zur Selbstreflexion und Selbsterfahrung. Die vorgestellten Methoden ersetzen keine medizinische oder therapeutische Behandlung. Es wird kein Heilversprechen gegeben.

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